DFG-Forschungsgruppe sucht neue Möglichkeiten zur räumlichen Gestaltung von Hochfrequenz-Produkten

Erlangen, 20. Dezember 2024 - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Forschungsgruppe, an der auch das HI ERN beteiligt ist: Die Forschenden von „3D-HF-MID“ wollen neue Methoden zur Herstellung von Hochfrequenz-Baugruppen entwickeln. Die Forschungsgruppe wird für fünf Jahre mit voraussichtlich rund 3,2 Millionen Euro gefördert. Sprecher ist Prof. Dr. Jörg Franke von der Friedrich-Alexander-Universität (FAU). Insgesamt richtet die DFG acht neue Forschungsgruppen ein, die mit insgesamt rund 30 Millionen Euro gefördert werden.

Ob Automobil- und Luftfahrtindustrie, ob Telekommunikations- und Informationstechnik – viele in Deutschland erfolgreiche Branchen stehen vor der Herausforderung, dass die konventionelle Aufbau- und Verbindungstechnik für Hochfrequenz-Baugruppen in näherer Zukunft an ihre technologischen Grenzen stößt. Gesucht wird daher eine Entwurfs- und Fertigungsmethodik, die dreidimensionale Substrate, herausragende Oberflächenqualität, größere Materialauswahl und wirtschaftliche Herstellungsverfahren umfasst.

Die DFG-Forschungsgruppe „3D-Funktionalisierung für Hochfrequenz-Anwendungen (3D-HF-MID)“ fokussiert sich exakt auf diese bisher ungelösten Herausforderungen. Mit dem Einsatz elektronischer Baugruppen – so genannter Mechatronic Integrated Devices (MID) – eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten zur räumlichen Gestaltung von Hochfrequenz-Produkten.

Das HI ERN ist mit den Abteilungen „Hochdurchsatzmethoden in der Photovoltaik" (PIs Dr. Karen Forberich, Prof. Dr. Christoph Brabec) und „Dynamik komplexer Fluide und Grenzflächen“ (PI Prof. Dr. Jens Harting) Teil des interdisziplinären Teams. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von der FAU werden die Forschenden die gesamte Prozesskette, einschließlich der Materialsynthese, der geometrischen Gestaltung und der Fertigungsprozesse, sowohl mit Hilfe von Simulationen als auch experimentell untersuchen. Dadurch werden die Grundlagen einer neu durchdachten Entwurfsmethodik und Herstellungsprozesstechnologie für räumliche Hochfrequenz-Systeme geschaffen. Am HI ERN liegen die Schwerpunkte auf der Entwicklung hochleitfähiger Komposite und neuartiger dielektrischer Materialen für gedruckte HF-Strukturen, sowie der Simulation und Optimierung des Aerosol-Jet-Druckprozesses.

DFG-Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Zurzeit fördert die DFG insgesamt 199 Forschungsgruppen, 12 Klinische Forschungsgruppen und 17 Kolleg-Forschungsgruppen.