Starke Partner für emissionsfreie Mobilität: Siemens Mobility übergibt HI ERN Brennstoffzelle zu Forschungszwecken
Starke Partner für emissionsfreie Mobilität: Siemens Mobility übergibt HI ERN Brennstoffzelle zu Forschungszwecken
Erlangen, 25. Mai 2023 - Ein innovatives Forschungsprojekt zur Dekarbonisierung des Schienenverkehrs erhält Unterstützung aus der Industrie: Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, übergab im Namen von Siemens Mobility eine Brennstoffzelle zu Forschungszwecken an das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN).
"Mit unseren emissionsfreien Wasserstoffzügen, ist Siemens Mobility Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel", sagte Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock bei Siemens Mobility. "Wir sind stolz, dass wir die Forschung zur Effizienzsteigerung der Wasserstofftechnologie mit der Übergabe einer Brennstoffzelle an das exzellente, örtliche Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg, voranbringen.“
Die Brennstoffzelle wird im Rahmen eines Forschungsprojektes des HI ERN zum Einsatz kommen, das zum Ziel hat, Züge mit der emissionsfreien LOHC-Technologie auszustatten und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert wird.
„Wir freuen uns sehr über diese weitere Intensivierung unserer Zusammenarbeit mit Siemens Mobility", sagte Prof. Peter Wasserscheid. "Die heute übergebene Brennstoffzelle wird durch das HI ERN in Kooperation mit der FAU genutzt, um Wasserstoff-basierte Lösungen für einen emissionsfreien Zugverkehr auf nicht-elektrifizierten Strecken mit Hilfe der LOHC-Technologie zu verwirklichen. Diese starke Kooperation hier in Erlangen eröffnet aus unserer Sicht glänzende Forschungsperspektiven und großes Potential für eine beschleunigte Technologieentwicklung.“
Noch immer sind knapp 40 Prozent des deutschen Bahnnetzes nicht elektrifiziert. Ein Ausbau wäre sehr kosten- und zeitintensiv und somit für wenig befahrene Strecken kaum rentabel. Auch der Einsatz von batterieelektrischen Lokomotiven ist auf sehr kurze Strecken begrenzt, da Batteriekapazitäten in dieser Leistungsklasse zu schnell entladen werden. Für nicht elektrifizierte Strecken bieten sich jedoch Züge an, die mit Wasserstoff betrieben werden. Diese fahren vollkommen emissionsfrei und CO2-neutral, sofern grüner Wasserstoff zum Einsatz kommt.
Insbesondere im Bereich hoher Energiebedarfe bietet die LOHC-Technologie entscheidende Vorteile gegenüber der Verwendung von Druckwasserstoff oder tiefkalt verflüssigtem Wasserstoff: LOHC steht für „Liquid Organic Hydrogen Carrier“, einen flüssigen organischen Wasserstoffträger und ist kompatibel mit der bestehenden Infrastruktur für Dieseltreibstoffe. So kann der Bau von teuren kryogenen oder Druckwasserstoffspeichern vermieden werden.
Ein innovatives Anwendungsszenario entwickeln die Forschenden des HI ERN: Im sogenannten LOHC-PowerPack wird an Bord eines Zugverbundes Wasserstoff freigesetzt und unmittelbar über eine Brennstoffzelle verstromt. Das LOHC-PowerPack ist in ISO-Container-Bauweise modular in Leistung und Kapazität konzipiert und kann somit für den jeweiligen Bedarf angepasst werden. So wird in diesem Projekt mit der von Siemens Mobility bereitgestellten Brennstoffzelle eine elektrische Leistung von 200 kW erzeugt, welche vom mitgeführtem LOHC über acht Stunden kontinuierlich mit Wasserstoff versorgt werden kann. Die Demonstrationsfahrt ist für 2025 vorgesehen.
Bei der Durchführung der notwendigen Tests der Brennstoffzelle arbeitet das HI ERN mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zusammen. Der Lehrstuhl Fluidsystemtechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Michael Wensing bringt hier seine Expertise im Bereich der thermodynamischen Analyse von Antriebssystemen ein.